Heimat- und Pfarrtreffen 2021 (1. Teil)
Das Motto unseres Heimat- und Pfarrtreffens vom 27. bis 29. August war vorgegeben durch die Vertreibung im Jahre 1946. In 2021 waren es 75 Jahre, dass die Bevölkerung der Pfarre aus den Gemeinden Angern, Haag, Liebesdorf, Ziering und der Marktgemeinde Rosenthal vertrieben wurde. Wir haben uns daher die Mühe gemacht anläßlich des Treffens Heimatblätter (im Vierfarbdruck) herauszubringen, in denen das Thema Vertreibung und auch Flucht, zu der viele genötigt wurden, einen großen Raum einnimmt. Und gleichzeitig begingen wir den 30. Jahrestag des ersten Treffens der Rosenthaler in der alten Heimat – 45 Jahre nach der Vertreibung. Die hohe Zahl der Teilnehmer an diesem Treffen – mehr als 400 Personen – macht deutlich, wie wichtig vielen der Besuch von Rosenthal und die Teilnahme an der Messe in der Kirche war. Vom Treffen in 1991 gibt es einen Film, den wir aufbereitet haben und der am Samstag gezeigt wurde.
Daneben hatten wir noch das 125-jährige Gründungsfest der Feuerwehr zu feiern. Diese wurde am 26. Februar 1896 von 52 Freiwilligen gegründet. Zu diesem Anlass haben wir eine farbige Erinnerungstafel gestaltet, die der Feuerwehr anläßlich der Gedenkfeier am Samstag überreicht wurde. Und auch die im Jahre 1521 errichtete steinerne Säule mit einer Ecce homo- Skulptur, manchmal auch als Schwedensäule bezeichnet, wurde 500 Jahre alt. Ein dickes Programm für Samstag und Sonntag. Zudem waren noch Vorbereitungen und letzte Abstimmungen mit Frau Bürgermeister Ševčíková und ihrem Sohn Zdeněk erforderlich, die hauptsächlich Reinhardt Böhm erledigte. Ich war in Krummau im Museum Fotoatelier Seidel um erste Kontakte mit der Museumsleitung zu knüpfen. Wir wollten Fotos aus dem Bestand des Museums erwerben und das Nutzungsrecht diese auf Webseiten, auf Ausstellungen, in Büchern und anderem Schriftgut zu veröffentlichen. Das erste Gespräch mit der Leiterin des Museums, Frau Mgr. Mrázková, verlief schon sehr angenehm und inzwischen haben wir sechzig Fotos erworben. Das hilft uns sehr bei unseren Berichten. Der Kauf hilft auch dem Museum ein wenig. Ich hoffe, dass wir dieses Jahr wieder ein paar Fotos erwerben können. Einige der Fotos habt Ihr in den letzten Monatsberichten ja schon gesehen.
Für das Treffen hatten wir auch wieder Kerzen in Heimarbeit hergestellt. Wie die Heimatblätter haben auch diese Kerzen auf der Vorderseite ein Foto der Maria-Hilf-Kapelle; auf der Rückseite befinden sich die vier Motive unserer vier „Jubiläen“. Das Bild der Kapelle wurde bewusst ausgewählt. Im Jahr der Vertreibung trafen sich die Rosenthaler ein letztes Mal zum „Heiligbrunn-Gehen“ auf dem Kuhberg, um von der Heimat Abschied zu nehmen.

Freitag, 27. August 2021
Am Freitagabend fand die Versammlung des Förderkreis Katholische Kirche Maria Himmelfahrt Rosenthal e.V. statt. Hier jetzt die Auszüge aus dem Protokoll.
1) Der Vorsitzende Reinhardt Böhm begrüßte die anwesenden Mitglieder und Gäste und eröffnete die Versammlung. Die fristgerechte Einladung und damit die Beschlussfähgkeit der Versammlung wur- de festgestellt. Unter den anwesenden 10 Gästen begrüßte er besonders Herrn Bürgermeister Günter Lorenz und Herrn Konsulent Franz Schimpl. Die Vorfahren von Herrn Lorenz stammen aus Michnitz, das nach Rosenthal eingepfarrt war. Im weiteren übermittelte er Grüße von Gerti Holdorf an die Versammelten.
2) Reinhardt Böhm wurde in seinem Amt als Vorsitzender (1. Vorsitzender) bestätigt. Manfred Goldberg wurde in seinen Ämtern als stellvertretender Vorsitzender (2. Vorsitzender) und Schriftführer bestätigt. Ebenfalls bestätigt wurde Kirsten Bauser als Schatzmeisterin.
3) Reinhardt Böhm berichtet über den Baufortschritt an der Kirche Maria Himmelfahrt. Die Entwässerung und Trockenlegung nahm zwei Jahre Bauzeit in Anspruch. Die Finanzierung der Fassadenrenovierung wurde auf drei Jahre geplant und entsprechend finanziert. Davon trägt das BKM 40 Prozent. In diesem Jahr stellten wir die Fassadenrenovierung zurück, weil der Kirchturm dringend saniert werden muss. Für die Turmsanierung wurden 80.000 Euro veranschlagt. Dafür musste ein neuer Förderantrag über 39.000 Euro auf deutscher Seite gestellt werden. Die noch offenen Fassadenarbeiten dürften in 2022/23 abgeschlossen werden. Für die Instandsetzung der Kirche hat die deutsche Seite bisher insgesamt 140.000 Euro aufgebracht. Besonders hebt Reinhardt Böhm hervor, dass unser Projekt in Südböhmen einen einmaligen Ruf hat. Darauf können wir auch stolz sein.
4) Mit unseren Dokumentationen nach außen (Fernsehen, Zeitschrift, digitale Medien) haben wir die Vorgaben unserer Förderer erfüllt. Die Beantragung und Abrechnung der Mittel mit den Förderern ist das Kerngeschäft von Reinhardt Böhm. Die monatlichen Berichte in der Zeitschrift „Glaube und Heimat“ werden hauptsächlich von Manfred Goldberg erstellt. Er ist auch der Redakteur auf der Website rosenthal- rozmital.com. Es ist geplant mit dieser Website auf den Server eines deutschen Betreibers umzuziehen. Zdeněk Ševčík kümmert sich hauptsächlich um die Facebookseite @kircherosenthal, auf der der Baufortschritt in tschechischer und deutscher Sprache dokumentiert wird und fungiert als Übersetzer bei den Gesprächen mit der Architektin.
5) Eine emotionale Diskussion läuft zur Zeit um die Zukunft des Pfarrhauses in Rosenthal. Der Bischof hat den Generalvikar mit dem Verkauf beauftragt, die Bewohner erhielten bereits eine neue Bleibe und das Objekt wurde bereits angeboten. Erste Interessenten haben das Pfarrhaus bereits besichtigt. Ein Gespräch der politischen Gemeinde Rozmital mit dem Bistum fand bisher nicht statt. Dies hat zu Verstimmungen zwischen der Gemeinde und dem Bistum geführt, worunter auch der Baufortschritt an der Kirche leiden könnte. Am Sonntag soll in Rosenthal ein Gespräch zwischen Vertretern der politischen Gemeinde und des Bistums stattfinden.
6) Unsere Treffen – wie geht es weiter? Die Corona-Pandemie hat unsere Vorhaben in den letzen zwei Jahren sehr stark eingeschränkt. Das gemeinsame Faschingstreiben in Rosenthal konnte in 2020 noch durchgeführt werden. Das geplante Orgelkonzert musste aber leider ausfallen. Auch andere Begegnungen konnten nicht stattfinden. Das Heimattreffen 2019 kostete 2.800 Euro. Auch in 2021 waren die Kosten durch die Jubiläen nicht gering. Zukünftig können wir mit unseren Mitteln kaum noch aufwändige Treffen finanzieren. Wir sind seit Jahren auf Spenden angewiesen und stellen fest, dass diese mehr und mehr ausbleiben, weil die Heimatfreunde aus der Erlebnisgeneration immer weniger werden. Aber wir sind fest entschlossen, die Treffen weiter alle zwei Jahre durchzuführen. Die große Frage: Wie können wir das zukünftig finanzieren. So wollen wir zukünftig einmal im Jahr Heimatblätter im Farbdruck herausbringen und diese zum Kauf anbieten. An den Treffen wollen wir unsere Heimatfreunde, die die Reisestrapazen nicht mehr auf sich nehmen können, durch digitale Medien teilhaben lassen. Von jedem Treffen wollen wir zukünftig eine DVD herausbringen, die in Wort und Bild vom Treffen berichtet. Einsparungen am Programm müssen wohl auch sein, aber der gesellige Festabend in Rainbach am Samstag und die heilige Messe in der Rosenthaler Kirche am Sonntag sollen in jedem Fall erhalten bleiben.
Danke sagen wollen wir neben den anwesenden Mitgliedern des Förderkreises auch unseren Gästen bei der Versammlung: Herr Bürgermeister Günter Lorenz, Herr Konsulent Franz Schimpl, Herr Josef Weinziger, Frau Martha Hundhammer, Herr Hubert Hundhammer mit Gattin und Tochter, Frau Ingrid Beck, Frau Inge Hausmann und Frau Marie-Luise Droll, die Freundin von Emil Pichler.
Heimat- und Pfarrtreffen 2021 (2. Teil)
Am Samstag, 28. August 2021, lag der Schwerpunkt auf unserem Besuch in Rosenthal zum 125-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr. Diese wurde 1896 gegründet. Aber auch an das erste Heimattreffen in Rosenthal nach der Vertreibung dachten wir. Vor dem Feuerwehrfest schauten wir uns im Gemeindesaal einen Film dieses ersten Treffens an, das im Jahr 1991 stattfand – 45 Jahre nach der Vertreibung. In unseren Heimatblättern 2021 berichteten wir über die Gründung der Feuerwehr und das erste Treffen in Rosenthal.
Die Freiwillige Feuerwehr von Rosenthal wurde am 26. Februar 1896 gegründet. Dies wurde schriftlich festgehalten. Die erste Ausstattung bestand aus einer Kastenspritze, die für 16.000 Kronen erworben wurde. Bald danach wurde schon eine zweite Spritze beschafft. Finanziert wurden die Spritzen, Helme und Uniformen von der Marktgemeinde Rosenthal. Einen wesentlichen Beitrag leisteten aber auch die Spritzen-Bräute mit großzügigen Spenden. Laut vorhandener Aufzeichnungen war die Wehr 52 Mann stark. Der Feuerwehrhauptmann war Johann Jany, Adalbert Soukup war der Schriftführer und Josef Jakesch sen. war Kassier.
Im Jahr 1928 gedachte man der Gründung und belegte dies durch ein Foto, das am 32. Gründungstag vor der Kirche aufgenommen wurde. Warum das Foto gerade zum 32. Jahrestag gemacht wurde – und nicht zum runden 30. Jahrestag – konnten wir nicht ermitteln. Wer die einzelnen Personen auf dem Bild sind wissen wir inzwischen (siehe GuH-Monatsschrift vom Dezember 2021).
Ein paar Jahre nach der Aufnahme des oben erwähnten Fotos wurde die erste Motorspritze angeschafft und am Sonntag, 15. Juli 1934, feierlich geweiht. Zu dieser Motorspritzenweihe, die am Ortsplatz in Rosenthal stattfand, wurden die umliegenden Häuser mit Girlanden geschmückt, ebenso wurde die neue Motorspritze geschmückt und die Bevölkerung aus Rosenthal und den umliegenden Orten hatte sich zahlreich (im Sonntagsgewand) eingefunden. Die Feuerwehr marschierte an ihrem neuen Gerät vorbei und dass dieses Ereignis von der Rosenthaler Musikkapelle begleitet wurde, darf als sicher angenommen werden. Was die Spritze damals gekostet hat wissen wir leider nicht. Sicher ist, dass sie von der Marktgemeinde finanziert wurde und sehr wahrscheinlich haben die Rosenthaler durch Spenden mitgeholfen. Es wurden Dankeskarten erstellt und verteilt. Eine mit der Post verschickte Karte hat mir Herr Siegried Hölzl freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Diese Karte ging an den Postmeister von Rosenthal.

Die neue Spritze war noch kein selbstfahrendes Gerät sondern ein Anhänger. Sie besaß eine Deichsel und musste (vermutlich von Pferden) zum Einsatz gezogen werden. Der Motor betrieb nur die Wasserpumpe, was aber damals schon eine erhebliche Erleichterung für die Feuerwehrleute war. Mit Hilfe des Motors konnte ein gleichbleibender Druck in den Schläuchen erzeugt und gehalten werden. Motorspritzen auf Anhängern wurden übrigens noch lange bei Feuerwehren verwendet.
Die neue Motorspritze sollte 12 Jahre im Einsatz sein. Ob sie nach der Vertreibung noch eingesetzt wurde wissen wir nicht; und was aus ihr geworden ist bleibt im Dunklen. Was nach dem Jahr 1946 in den ersten Jahren bei der Feuerwehr gemacht wurde ist nicht bekannt. Laut Schusser wurde sie 1946 wiedergegründet. Aber die heutige Feuerwehr von Rožmitál hat die Tradition bewahrt, trägt das Gründungsjahr 1896 im Wappen und sieht sich so in der Nachfolge! Insoweit können wir heute auf 125 Jahre Feuerwehr in Rosenthal zurückschauen.
Die Pfarrgemeinschaft und der Förderkreis wollten der Feuerwehr zunächst für dieses Jubiläum ein Fahnenband widmen. Dies klappte aus verschiedenen Gründen nicht. Daher haben wir eine Erinnerungstafel gestaltet und ließen das Motiv im Vierfarbdruck auf eine Aluminium- Verbundplatte drucken. Zweisprachig, in deutsch und in tschechisch wurde folgender Text eingefügt:
„Zum 125 jährigen Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Rosenthal i. B. gewidmet von ‚Gemeinschaft der ehemaligen deutschsprachigen Pfarrangehörigen‘ und ‚Förderkreis Katholische Kirche Mariä Himmelfahrt Rosenthal e. V.’

Die Feier des Jubiläums fand im und neben dem neuen Feuerwehrhaus statt. Leider war das Wetter nicht besonders. Anläßlich der Festlichkeit zeigte die Rozmitaler Feuerwehr den anwesenden Gästen in einer Übung ihre Einsatz- und Leistungsfähigkeit trotz Regen. Zu Besuch war auch eine Delegation der Rainbacher Feuerwehr, die von Ex-Bürgermeister Fritz Stockinger angeführt wurde. Auch die Ehrung verdienter Feuerwehrleute durfte nicht fehlen. Frau Bürgermeister Alena Ševčíková sprach ihren Dank aus, überreichte Urkunden und das eine oder andere Fässchen Bier. Dieser Ehrung schlossen wir uns an und Pfarrbetreuer und Vorsitzender Reinhardt Böhm überreichte dem Kommandanten der Feuerwehr die oben erwähnte Erinnerungstafel.
Natürlich durfte bei diesem Treffen auch die Verköstigung der anwesenden Gäste nicht zu kurz kommen. Mit Essen und Trinken kannten sich die Böhmerwäldler schon immer aus. Der uns schon bekannte ‚Helferkreis‘ mit seinen bewährten Mitarbeiterinnen sorgte sehr gut für die Versorgung der anwesenden Gäste. Dafür dürfen wir an dieser Stelle unseren Dank und unsere Anerkennung aussprechen und ein Erinnerungsfoto abbilden.

Ein Rundgang durch das neue Feuerwehrhaus und auch durch den Ort war nach der Stärkung angebracht. Die Fahrzeuge und das Gerät machten einen gepflegten Eindruck. Und erstaunlicherweise sind auch heute noch Motorspritzen in Anhängerform im Einsatz. Die Spritze sieht anders aus und wird inzwischen von einem Auto gezogen, aber im grundsätzlichen Aufbau entspricht sie immer noch der am 15. Juli 1934 geweihten Motorspritze der Rosenthaler Wehr. Nachmittags verließen wir das Feuerwehrfest um uns noch ein wenig zu erholen. Schließlich standen in Rainbach noch der Kirchgang und der Festabend an.
Heimat- und Pfarrtreffen 2021 (3. Teil)
Nach dem Rosenthaler Feuerwehrfest am Samstag ging es zurück nach Rainbach um sich von den „Strapazen“ in Rosenthal noch etwas zu erholen. Dann musste vor der Messe in Rainbach die Fahne geholt werden. Zum Glück fand ich mit Hubert Hundhammer unter den wenigen anwesenden Rosenthalern einen erfahrenen und kräftigen Fahnenträger, der vor etwa 10 Jahren schon einmal die Fahne der Pfarre Rosenthal trug. Hubert ist der Sohn der Martha Steininger und Neffe von Sepp Steininger. So konnte ich mich ein wenig um das Fotografieren in der Kirche und beim Gedenkstein kümmern. Für die Messe hatte Herr Konsulent Franz Schimpl die Fürbitten geschrieben. Mit diesen Fürbitten gedachten wir der Vertreibung vor 75 Jahren aus Rosenthal aber auch jener Menschen, die seit dem Weltkrieg aus ihrer Heimat vertrieben wurden und es immer noch werden. Kaum einer hätte es im letzten Jahr für möglich gehalten dass es in Europa so bald wieder zum Krieg kommen wird. Jetzt weilen unsere Gedanken bei den Menschen in der Ukraine, die wegen einer angeblichen „militärischen Operation“ auf der Flucht sind, dabei ihr Leben riskieren und leider auch verlieren.
Herr Pfarrer Konsistorialrat Anton Stellnberger zelebrierte die heilige Messe Die Musikkapelle Zulissen begleitete den Gottesdienst. Nach der Messe trafen wir uns wie immer beim Gedenkstein und gedachten der verstorbenen Rosenthaler. Der Tradition entsprechend schlossen wir die Andacht am Gedenkstein mit dem Böhmerwald-Lied von Andreas Hartauer ab.
Danach ging es zurück zum Gasthof Blumauer wo wir den Festabend unseres Heimattreffens würdig verbringen wollten. Diesmal belegten wir nur einen halben Saal. Wahrscheinlich hatte die Pandemie einige Heimatfreunde von einem Besuch abgehalten. Das war schade aber ich kann verstehen, wenn jemand seine Kontakte in diesen Zeiten beschränken möchte. Trotzdem erschienen ein paar Heimatfreunde, die wir schon länger nicht mehr gesehen hatten, so Martha Hundhammer geb. Steininger mit Sohn Hubert und Familie. Und sogar Maria Sibor – am 1. August 2021 feierte sie ihren 96. Geburtstag – nahm in Begleitung ihrer Tochter Helene die Anstrengungen der weiten Reise von Wien nach Rosenthal auf sich, um beim Treffen dabei zu sein. Respekt, liebe Maria! Und unser Emil Pichler brachte meines Wissens erstmals seine Freundin mit. Aber anscheinend hatte er seinen Fotoapparat diesmal nicht dabei und so ist die Anzahl der Fotos diesmal etwas knapp ausgefallen. Ich bin beim Fotografieren nämlich nicht so fleißig wie Emil.
Die Musikkapelle Zulissen begleitete uns durch den Abend und die Festreden von Reinhardt Böhm und Bürgermeisterin Alena Ševčíková machten das Kernstück des offiziellen Teils aus. Der neue Bürgermeister von Rainbach, Herr Günter Lorenz, konnte leider wegen einer anderen Verpflichtung (Wahlkampf) zu unserem offiziellen Teil nicht erscheinen aber seine Vorgänger Franz Schimpl und Fritz Stockinger haben ihn gut vertreten. Und auch Pfarrer Stellnberger gab uns beim Festabend die Ehre. Später am Abend kam er dann doch. Bürgermeister Günter Lorenz erschien mit Gattin – die ihn zu den Veranstaltungen des Wahlkampfs chauffierte – um nach dem anstrengenden Tag auch an uns noch ein paar Worte zu richten. Lieber Günter, danke für die Zeit, die Du Dir für uns genommen hast. Ein gemeinsamer Absacker beendete den Festabend und es sind immer die Gleichen, die als Letzte gehen. Als Berichterstatter musste ich natürlich auch wieder bis zum Schluss bleiben.
Heimat- und Pfarrtreffen 2021 (4. Teil)
Am Sonntag ging es wieder nach Rosenthal. Sehr erfreulich, es waren weitere ehemalige Rosenthaler erschienen. Die heilige Messe zelebrierten Herr Generalvikar Monsignore David Henzl und unser Heimatpfarrer Herr Dekan Johannes Schaufler. Bei dieser Gelegenheit erfuhren wir, dass beide, wenn auch nicht zur gleichen Zeit, in Rom Theologie studierten. Und Johannes Schaufler erlaubte sich die humorvolle Anmerkung, dass der junge Mann neben ihm, obwohl er sein Studium später absolvierte, inzwischen schon zum Generalvikar des Bistums Budweis aufgestiegen ist. Der „junge Mann“ nahm dies amüsiert zur Kenntnis. An dieser Stelle möchten wir uns bei Herrn Monsignore Henzl und Herrn Pfarrer Schaufler für das Lesen der Messe recht herzlich bedanken.
Das Tragen unserer Fahne übernahm diesmal Hubert Hundhammer; ich war ja schließlich schon mit dem Fotografieren ausgelastet. Hubert hat übrigens Erfahrung damit – er trug unsere Fahne schon einmal vor 10 Jahren wie er selbst berichtete. Ich hoffe, dass er beim nächsten Pfarrtreffen in 2023 dieses „Amt“ wieder übernimmt.
Traditionell wurde wieder die Deutsche Messe von Franz Schubert aus dem Jahre 1826 zelebriert. Ihren Namen hat die Deutsche Messe daher, weil, anders als in den meisten geistlichen Werke der damaligen Zeit, die deutsche Sprache verwendet wurde. Das machte sie trotz anfänglicher Ablehnung durch das Wiener Erzbischöfliche Konsistorium in Österreich und ganz Süddeutschland populär. Wie schon am Samstag sprachen Reinhardt Böhm und Franz Schimpl wieder abwechselnd die Fürbitten, die Franz Schimpl geschrieben hatte. Mit diesen Fürbitten gedachten wir der Vertreibung vor 75 Jahren aus Rosenthal aber auch jener Menschen, die seit dem zweiten Weltkrieg aus ihrer Heimat vertrieben wurden und es immer noch werden.
Nach der Feier der Eucharistie trafen wir uns im Gemeindesaal zum gemeinsamen Mittagstisch. Diesmal mussten die Anwesenden aber noch etwas warten, weil die Vertreter des Bistums, die Gemeinde Rožmitál und unser Förderkreis noch einiges zu besprechen hatten. Es ging um die Zukunft des Pfarrhauses. Die Verhandlungen sind zwar noch nicht abgeschlossen und es besteht weiterer Klärungsbedarf, aber wir sind zuversichtlich, dass eine einvernehmliche Lösung über die weitere Nutzung des Pfarrhauses gefunden wird. Darüber werden wir zu gegebener Zeit berichten.
Nach den gefühlt zeitraubenden Verhandlungen ging es zum gemütlichen Teil über und wir konnten endlich das Mittagessen genießen, zu dem die Gemeinde Rožmitál, mit ihrer tüchtigen Bürgermeisterin Alena Ševčíková an der Spitze, eingeladen hatte. Und nach dem Nachtisch und dem unerlässlichen Fotografieren der anwesenden Gäste war es für den einen oder anderen schon an der Zeit sich wieder auf den Heimweg zu machen. Manche hatten ja noch eine weite Heimfahrt vor sich. Abschließend noch ein paar Fotos von den Teilnehmern. Die Namen habe ich weitgehend weggelassen – man kennt sich ja.

Dekan Johannes Schaufler mit Bruder (Bildgabe: Manfred Goldberg)
Wir möchten uns noch recht herzlich für Eure Teilnahme an unserem Pfarr- und Heimattreffen bedanken. Unser nächstes Treffen findet im Jahr 2023 statt – voraussichtlich vom 18. bis 20. August.
Hiermit schließe ich den 4. und letzten Teil des Berichtes von unserem Heimattreffen ab.